Seit seiner Erbauung im Jahr 593 v. Chr. war der Itsukushima Schrein und sein ikonisches Tor ein Wallfahrtsort. In der Vergangenheit hieß das Tor Gläubige aus Richtung des Meeres willkommen, welche durch das Tor fuhren und ihre kleinen Boote am Pier des Schreins festbanden. Seeleute, Fischer und Händler, die ihren Lebensunterhalt aus dem Seto Binnenmeer bezogen, zollten im Itsukushima Schrein oft ihren Respekt und suchten spirituellen Schutz vor den Elementen.

Heute kommen die Besucher zum Schrein oft zu Fuß. Nur wenige wissen, dass es immer noch eine Möglichkeit gibt, das große Torii Tor wie in den vergangenen Tagen zu erleben. Ein Weg es von einem Blickwinkel aus zu betrachten dem den meisten Besuchern von Miyajima verwehrt bleibt. Ein Weg, um Miyajima mit einer Erinnerung zu verlassen, die man für immer zu schätzen weiß. Ich spreche über SUP – das Stand-Up Paddling (auch Stehpaddeln genannt).

Geleitet von zwei erfahrenen SUP und Seekajak Lehrerinnen, Shin und Yone, bietet SUP Miyahima Unterricht und Exkursionen an, die in ihrer Länge variieren, um jeden Anspruch zu genügen. Für vielbeschäftigte Reisende gibt es sogar einen Kurs, auf dem sie durch das große Torii Tor paddeln und direkt neben dem Itsukushima Schrein von einer bewaldeten Küste aus starten.

Alles, was Sie brauchen, ist ein Handtuch, da SUP Miyajima den Rest zur Verfügung stellen kann. Was das Tolle an SUP ist? Es hat eine schnelle Lernkurve. Selbst wenn Sie ein Anfänger wie ich sind, wird eine kurze Einführung von Shin oder Yone ausreichen, um sich mühelos auf dem Wasser bewegen zu können. Für diejenigen, die lieber sitzen als stehen, bietet SUP Miyajima auch Seekajaktouren an.

Sobald wir auf dem SUP waren, mussten wir nur kurz zum großen Torii paddeln. Das Schöne am SUP ist, dass Sie das Gefühl haben, auf dem Wasser zu stehen – eine völlig andere Perspektive als beim Kajakfahren oder ähnlichem. Während ich leise zum Tor gleite, raubte mir die tatsächliche Größe des Torii den Atem. Es war umso beeindruckender, als ich mir in Erinnerung rufe, dass dieses riesige Holztor nur auf dem Meeresboden steht und von seinem eigenen Gewicht in Position gehalten wird.

Beim Paddeln durch das Torii vergisst man leicht die Besucher, welche sich an der Küste entlang bewegen und ihre Kameras auf uns richten. Es ist wohl das Beste nicht all zulange vor dem Torii zu verweilen, obwohl ich sicher bin, dass einige Besucher das zusätzliche Element eines SUP oder Seekajaks in ihren Fotos des Tors zu schätzen wüssten.

Zurück auf dem Festland waren wir zwiegespalten, sollten wir die Rabattcoupons für ein nahe gelegenes Onsen nutzen und unseren Körpern etwas Gutes tun, oder, wie üblich nach Wassersport, unserem Hunger nachgeben. Das Essen gewann und zu unserem Glück war Miyajimas berühmte Einkaufsstraße Omotesando nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Auf ihr sind unzählige Köstlichkeiten und Snacks zu finden.

Wir hielten vor einem der vielen “Momiji Manju” Läden von Miyajima. Momiji Manju sind mundgerechte Kuchen in Form eines japanischen Ahornblattes mit verschiedenen Füllungen, je nach Ihrem Geschmack. Sie erschienen in Miyajima vor über hundert Jahren und sind mittlerweile in ganz Hiroshima und Japan berühmt.

Vor kurzem wurde eine Neuinterpretation dieses berühmten Kuchens immer beliebter – die frittierten Momiji Manju. Wir haben uns entschlossen es auszuprobieren. Nach der Auswahl der Füllung (entweder Sahne, Käse oder süße rote Bohnen) wurden die Kuchen in einen leichten Tempurateig getaucht und frittiert. Sie schmeckten himmlisch. Leicht kalorienreich, aber genau das Richtige nach SUP und Kajak.

Natürlich mussten wir in einer Region, die für ihre Austern berühmt ist, nicht weit laufen, bis wir das berauschende Aroma von gegrillten Austern wahrnahmen. Wir fanden ein Geschäft, wo wir sie zum Strand mitnehmen konnten, um die Aussicht zu genießen.

Es war ein großartiger Tag und eine neue Art, die Sehenswürdigkeiten von Miyajima zu erkunden. Ich werde es auf jeden Fall wieder tun. Aber ein Wort der Warnung – seien Sie vorsichtig, wenn Sie mit Essen in Miyajima herumlaufen. Die Rehe sind hungrig und immer auf der Suche nach einem schnellen Happen.

Fotos & Text von Tom Miyagawa Coulton